How to “halb voll”
Liebe S!Dizens,
seit ein paar Tagen bin ich wieder aus dem Urlaub zurück. Angesichts der heftigen Naturkatastrophen der letzten Wochen haben wir auf unserer Reise offenbar sehr viel Glück gehabt und schöne Tage genossen. Effekt: Ich habe nun Sehnsucht nach Überall, aber auch neue Energie und wieder richtig Bock.
Bevor ich in Kürze tief drin im Alltag sein werde, kann ich jetzt noch mit etwas Distanz auf die Dinge schauen. Dabei ist es kaum zu verbergen: Ich habe Talent für beinharten Optimismus. Und – noch in der „gut erholt und zufrieden-Phase“ - nehme euch gerne mal dahin mit.
Los geht es. Irgendwo ist wie gesagt leider immer gerade eine Katastrophe. Dürre, Hitze, Feuer, Sturm, Hagel, Überschwemmung. Aber: Brennt es gerade in Griechenland, Kanada, Brandenburg oder Frankreich? Fließt das Wasser durch die Straßen von Reutlingen, Frankfurt oder Nürnberg? Ganz ehrlich: Ich habe den Überblick verloren und mich an die Bilder gewöhnt. Das einzelne Ereignis erscheint mir austauschbar und wird zu einem medialen Hintergrundrauschen. Was bei mir gerade deswegen hängen bleibt: Es gibt keine sicheren Orte mehr. Die Frage ist nicht ob, sondern wann ein Ereignis bei Dir zu Hause stattfindet.
Wie kann ich dabei Optimist bleiben? Genau so: Die Gewöhnung an die potenzielle Katastrophe, an die lauernde Gefahr führt – mit einem Umweg über Leugnen, Wut, Angst, Verzweiflung - zu einer zunehmenden gesellschaftlichen Akzeptanz der physikalischen Realität.
Und ist der Umstand erstmal akzeptiert, kann man auch anfangen damit und daran zu arbeiten. Felix hat es im weekly #054 berichtet: Eine übergroße Mehrheit der Leute erkennt Klimawandel als drängend und unterstützt den Umbau der Wirtschaft. Es erwächst eine definierte, identitätsstiftende, gemeinsame Aufgabe: Die Heimat etwas krisenfester machen.
Die Early Movers und Followers unter den Stadtwerken und Kommunen sind bereits unterwegs und beschleunigen, die breite Masse muss und wird noch folgen und ganz fix aufholen. Das macht mich optimistisch: Wir sind so weit, wir kommen in Bewegung, und wir haben eine Chance!
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