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Der „mächtigste Mann der Welt“ ist wieder Donald Trump, der reichste Mann der Welt unterstützt offen Rechtsextreme und Libertäre. Große Teile der vermeintlich progressiven Wirtschaft biedern sich an. Auch deutsche kommunale Entscheider scheinen reichlich empfänglich für Populismus und autoritäre Positionen zu sein. Laut einer ZfK Umfrage schreiben über 20% dieser Gruppe der AfD die größte energiewirtschaftliche Kompetenz aller Parteien zu. Grund genug, heute im weekly über Populismus zu schreiben.
Populisten bringen ihre Wähler zu den Urnen, in dem sie Verlustängste schüren und ein Zurück in eine verklärte Vergangenheit ausloben. Der Nährboden für Angst vor Wohlstands- und Statusverlust ist eine allgemeine Verunsicherung, gespeist durch Kriege und die schwierige weltpolitische Lage, den Klimawandel, die demografische Entwicklung und die Inflation. Das jahrelange Diskreditieren von Institutionen wie Wissenschaft und Medien trägt Früchte, es kann jeder Unfug behauptet werden, Hauptsache es dient der Mobilisierung. Das Konzept „Wahrheit“ wackelt bedenklich, soziale Medien zündeln den Turbo-Boost. Die Grenze des Sagbaren wird immer weiter verschoben.
Ärgerlich ist, dass wir den Populisten immer wieder auf den Leim gehen. Wir springen verlässlich übers Stöckchen und lassen uns auf ihre Themen ein: Wir regen uns auf, halten argumentativ dagegen, machen uns lustig. Wir verzetteln uns dabei im Klein-Klein des permanenten Abwehrkampf gegen eine Hydra des Unfugs. Durch unsere Reaktion tragen wir dummerweise dazu bei, dass die Populisten die Agenda des Diskurses maßgeblich bestimmen. Häschtäg Windräder der Schande. Und zu viele Nichtwähler denken sich: Es wird an den Themen etwas dran sein, wenn alle darüber reden.
Was wir brauchen, sind nicht nur handwerklich solide, handfeste, pragmatische Lösungen für die Fragen der Zeit. Wir brauchen ebenfalls einen Grund, ein Ziel, ein Bild. Und da kommt der S!D ins Spiel. Unsere Mission ist im Kern zu zeigen, dass wir ganz viele Bausteine bereits haben, dass wir voneinander lernen können, dass wir den Herausforderungen gemeinsam gewachsen sind. Der S!D ist aber nicht nur der Ort der pragmatischen Zuversicht, sondern heute auch mal utopisch.
Denn so sieht unser Bild der Zukunft aus: Wir sind auf dem Weg zu lebenswerten, starken Städten und Kommunen. Orte, an denen Infrastrukturen und Verwaltungen richtig gut funktionieren. Demokratische Orte, an denen alle mitreden, viele mitgestalten können. Solidarische Orte, in denen wir uns umeinander kümmern. Orte mit bezahlbarem, verfügbarem Wohnraum. Orte mit verlässlicher, günstiger Mobilität, nah und fern. Orte mit dauerhaften, gut bezahlten Jobs. Orte, an denen lokal Werte geschaffen und gehalten werden. Weltoffene, vielfältige Orte, die sich auf Besuch freuen. Orte, in denen man gerne lebt. Orte, in die man ziehen möchte. Kühl im Sommer und warm im Winter. Wir atmen frische Luft, trinken sauberes Wasser, hören weniger Lärm. Wir leben in Sicherheit. Wir spüren Gemeinschaft. Wir sind frei.
Darum geht es beim S!D. Gemeinsam den Weg zu diesen Orten finden. Unser Ziel und der Weg dorthin sind viel schöner als das dunkle Tal der Wut und Angst, in das die Populisten locken. Der Weg ist gleichwohl schwer und steinig. Es wird Rückschläge geben. Es werden viele schwierige Tage kommen.
Deswegen brauchen wir uns gegenseitig, in allen Facetten: die technische Expertise, das betriebswirtschaftliche Knowhow, die Erfahrung, wie wir Akzeptanz erzeugen und Koalitionen bauen, die Möglichkeit uns gegenseitig zu stärken. Dafür stehen wir auf, dafür gehen wir zur Arbeit, dafür lohnt es sich. Wir haben übrigens ein starkes Blatt in der Hand, denn wir sind auf vielen Ebenen richtig gut unterwegs.