Weihnachten in Zeiten der Energiewende
In einer kleinen, verschneiten Stadt, weit entfernt von der Hektik der großen Metropolen, herrschte an Heiligabend eine ruhige, friedliche Stimmung. Die Straßen waren leer, die Häuser festlich geschmückt, und aus den Fenstern leuchteten warme Lichter. In dieser Nacht machte sich der Weihnachtsmann, wie jedes Jahr, auf den Weg, um Geschenke zu verteilen.
Doch in diesem Jahr war etwas anders. Als er bei den ersten Häusern ankam, merkte er, dass etwas fehlte – die Kamine. In den vergangenen Jahren war der Kamin stets sein Eintrittstor in die Häuser der Kinder, um heimlich die Geschenke unter den Weihnachtsbaum zu legen. Doch nun, in der Ära der Energiewende, hatten viele Familien ihre Häuser modernisiert. Wärmepumpen, Solarmodule und effiziente Isolierungen hatten die traditionellen Kamine ersetzt.
Verwirrt und ein wenig verzweifelt stand der Weihnachtsmann vor den modernen, energieeffizienten Häusern. Er versuchte es eine Weile, durch Fenster und Katzenklappen in die Häuser zu gelangen, aber das war nicht nur mühsam, sondern auch wenig weihnachtlich.
Dann, beim Betrachten einer Lüftungsanlage, kam ihm eine brillante Idee. Er rief eine Gruppe kleiner Tiere zu sich – Eichhörnchen, Mäuse, Vögel und sogar einige besonders mutige Katzen. Er erklärte ihnen seine Mission und verteilte die Geschenke unter ihnen. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Spannung schwärmten die Tiere aus, schlüpften durch Katzenklappen, krochen in Lüftungsschächte und schlichen sich durch Hausleitungen.
Später, zurück am Nordpol, saß der Weihnachtsmann zufrieden in seinem Sessel und erzählte seiner Frau von seinem abenteuerlichen Abend. Er lachte herzlich, als er beschrieb, wie die kleinen Tiere mit großer Sorgfalt und manchmal auch mit einer Prise Schabernack die Geschenke verteilten.
In den Häusern der Kinder herrschte am nächsten Morgen große Aufregung. Die Geschenke waren da, aber viele waren leicht nass, etwas zerknautscht und manche trugen sogar die Spuren kleiner Tierbisse. Die Kinder wunderten sich und lachten über diese ungewöhnlichen Weihnachtsgeschenke, ohne zu ahnen, welche besondere Geschichte sich dahinter verbarg.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann heizen sie nachhaltig und haben damit unseren Planeten gerettet.
Cheers,
Torben
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