mein lieber Mit-Autor Torben freut sich gerade in seinem hoffentlich sonnigen Urlaub über „keine, wirklich gar keine Termine“. Das inspiriert mich und ich frage mich, wie ich angesichts der allgemeinen Nachrichtenlage auch meinen Puls ein wenig runter bekomme.
Mir hilft zur Beruhigung der Gedanke, dass die Lösungen vieler Probleme schon erfunden und erprobt worden sind. Es geht „nur noch“ darum, Sie auch einzusetzen. Du brauchst Strom? Nimm Wind- und Sonnenenergie. Du brauchst Wärme? Nimm Wärmepumpen! Dazu noch Batterien, Wasserstoff, Wärmespeicher, elektrische Mobilität, smartere Netze, alles das gibt es schon.
Heute bin ich in München und besuche die Intersolar. Hier trifft sich – man ahnt es – die Solarbranche. Solarenergie ist im Grunde der einfachste aller oben genannten Bausteine. Energieerzeugung nahezu ohne bewegliche Teile, super günstig, sehr schnell zu bauen. Es geht darum, zu entscheiden, was man davon selber machen will und kann.
Der Markt hat drei Segmente: Der Endkundenmarkt ist geprägt von neuen Akteuren, teilweise mit sehr tiefen Taschen, die neben technischen Innovationen und standardisierten Angeboten auch Marken bauen und „skalieren“. Der Wettbewerbsdruck ist ziemlich hoch.
Der Markt für gewerbliche Flächen / Dächer ist oft ein Projektgeschäft, bei dem individuelle Lösungen gefragt sind. Eine Standardisierung dieser Projekte ist also deutlich schwieriger und nur in Teilen möglich. Lokales Know-how ist dabei hilfreich, hier haben sich einige Stadtwerke aufgestellt.
Der Markt für Großkraftwerke in den Freiflächen ist derzeit der größte Hebel, CO2 zu vermeiden: Viel Strom, Projekte in 2-3 Jahren umsetzbar, Gestehungskosten im Bereich von 4-5 ct / kWh. Viele Betreiber bieten Stadtwerken Stromabnahmeverträge an. Neu ist eine größere Offenheit auch gemeinsame Projekte mit Kommunen und Stadtwerken zu entwickeln.
Die Chance für Stadtwerke besteht darin, zu entscheiden, ob, wo und wie sie aktiv werden wollen, um an diesem Hebel zur CO2 Vermeidung zu ziehen. Falls Dich das betrifft und Du gerade auch in München bist: Lass uns gerne darüber reden, welcher Weg für Dich in Frage kommt. Es ist nur einen Klick entfernt
Und gibt es sonst Wissenswertes?
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„URBAN FUTURE“ – STUTTGART 2023
Am 23.06.2023, im Rahmen der Urban Future Conference in Stuttgart, veranstalten wir einen echten Sommer SID im Süden der Republik. Ihr könnt ab sofort ein Ticket für den SID am 23.06. buchen. Der SID in Stuttgart ist eine großartige Gelegenheit für SIDizens und CityChangers aus der ganzen Welt, sich zu treffen und ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Motivation auszutauschen.
Bist du aus einem Stadtwerk und willst nach Stuttgart kommen? Dann mache ich dir das hier leichter und haue den Gutscheincode "SIDWERK23" raus, da bekommst du und alle deine Kolleg:innen 30% Rabatt auf deine Karte. Aber bitte "ohne klippo" nur für Menschen aus Stadtwerk, Stadt und Kommune.
Kommst du nicht aus einem Stadtwerk, dann mail mir: hi@sid.earth
Information der Woche
Klar, dieser weekly steht im Zeichen der Sonne. Und wenn man ganz von oben auf dem Energiemarkt schaut, stellt man fest: Im Mai hatte PV den größten Anteil am deutschen Strommix und dafür gesorgt, dass die Börsenstrompreise deutlich nach unten gegangen sind.
Funny van Dannen hat mal „baut kleine, geile Firmen auf“ gesungen. Manchmal werden daraus aber auch irre große, geile Firmen. Ein Beispiel dafür ist das Hamburger Solarunternehmen Enerparc und das Interview im OMR Podcast mit Co-Gründer Stefan Müller erzählt eine nahezu unfassbare Geschichte.
Was kann man tun, wenn man das Gefühl hat, nicht voranzukommen? Die Antwort des Professors und Autors Adam Alter ist – sehr knapp zusammengefasst: Erst umfänglich lernen und Inspirationen einsammeln, dann entscheiden und fokussiert umsetzen. Das Buch heißt „Anatomy of a Breakthrough“ und kommt auf einer persönlichen Ebene zu einem ganz ähnlichen Ergebnis wie meine letzte Empfehlung „How Big Things Get Done“. Wer ungern liest: Das Interview von Scott Galloway mit Adam Alter gibt einen guten Überblick:
Klar, wir haben Sonnenwoche, deswegen verlinke ich hier gerne einen Artikel im „PV Magazine“ über eine Studie der Agora Energiewende zu GROSSEN Wärmepumpen.
tl,dr: Wärme gibt es an vielen Orten reichlich anzuzapfen, gigantisches Potential einen Großteil des Gases zu ersetzen, Genehmigungsverfahren derzeit der größte Gegner.
Und was, wenn die Sonne nicht scheint? Dann weht bei uns meistens Wind, das ist inzwischen seit 10 Jahren bekannt. Die Stadtwerke Speyer sehen die Chance und bauen Windparks in der Region, mit Bürgerbeteiligung, wie es sein soll. Gutes Gelingen!
Die Klimakatastrophe hat viele Gesichter: Leere Stauseen, trockene Flüsse, jede Woche Jahrhundert-Stürme, Überschwemmungskatastrophen und seit letzter Woche auch New York in einer dystopischen Mars Optik. Ein starkes Bild dazu hat Antonio Guterres getwittert. Die Gegenperspektive hat mir aber auch sehr gut gefallen:
Eike kann eigentlich fast alles, aber leider nur ein bisschen. Deswegen freut er sich immens, mit vielen anderen tollen Menschen zusammen coole Dinge auf den Weg zu bringen
