Liebe S!Dizens,
müssen wir nach 2 Jahren immer noch über den Sinn der kommunalen Wärmeplanung diskutieren? Viele Kommunen haben sich schon auf den Weg gemacht, einige sind schon fertig und in 8 Monaten steht die erste Frist für Großstädte an.
Doch für die Mehrheit der über 10.000 Kommunen ist das kein Selbstläufer. Sie haben genügend andere Aufgaben für die Mitarbeitenden in den Verwaltungen und nicht auf eine weitere Vorschrift gewartet. Deshalb hoffen immer noch einige Bürgermeister auf eine Verschiebung der Fristen oder Aufweichung der Pflichten. Die Belastung der Kommunen ist schließlich groß genug.
Aber es gibt auch eine ganze Menge Kommunen, die die Wärmeplanung als eine Chance für die Stadtentwicklung sehen und ihre Aufgabe ernst nehmen. In vielen Fällen lassen sich die Bürgermeister:innen noch vom Sinn und Nutzen überzeugen. Diese aktiven Kommunen schaffen regionale Kooperationen für neue Lösungen der Wärmeversorgung, beziehen die lokalen Handwerker in ihre Informationsveranstaltungen ein, geben ihren Bürger:innen Sicherheit mit Aussagen, wo Wärmenetze entstehen und wo nicht. In einigen der Kommunen engagieren sich die Bürger:innen in Energiegenossenschaften für ihre klimaneutrale Wärmeversorgung.
Dank der Pflicht können Kommunen und Planer mittlerweile auf eine große Palette an Angeboten der Energieagenturen, Forschungseinrichtungen und Wirtschaft zur strategischen Planung ihrer künftigen klimaneutralen Wärmeversorgung zurückgreifen. Dieses Angebot würde es in dem Umfang ohne die Pflicht nicht geben.
Es besteht keine Verpflichtung zur Umsetzung der Wärmeplanung, sie kann auch in der Schublade verschwinden. Dann lohnt sich der Aufwand aber nicht.
Die kommunale Politik muss klären, was sie möchte und welche Erwartungen sie bei ihren Bürger:innen wecken möchte. Reicht ihnen die Pflichterfüllung oder ist ihnen aktive Gestaltung der Zukunft für ihre Bürger:innen wichtig? Wollen sie die Chance für die Stadtentwicklung nutzen, die kommunale Gemeinschaft stärken, das lokale Handwerk unterstützen?
Die kommunale Zukunft gestalten, das wollen wir beim SID26 wieder ermöglichen. Noch bis Freitag, 31.10., könnt ihr eigene Beiträge einreichen und aus eurer Kommune berichten und könnt ihr mit einem SIDpush oder einer SIDclass das Event unterstützen. Wer sich nur austauschen möchte, kann Tickets kaufen.