Liebe S!Dizens, nach und nach beginnen in Deutschland die Sommerferien. Erholung finden, Erlebnisse jagen, Kraft tanken, Inspiration suchen – so sollte es sein. Ich konnte bereits vor ein paar Tagen einen kleinen Vorgeschmack genießen und habe in den holländischen Dünen gesessen. Leider schaffe ich es dabei kaum, das Handy in der Tasche zu lassen. Immerhin verfestigt sich die Erkenntnis, dass sich krasse Bilder der Klimakatastrophe erstaunlich schnell abnutzen. Schon kurz nach dem Doom-Scrollen kann ich kaum noch sagen, ob die letzte Jahrhundert-Überschwemmung in Zermatt (sogar zweimal oder déjà-vue?), China oder der Karibik war. Ob eine nie gekannte Hitze Mexiko, Thailand, die USA oder Russland trifft. Es ist nur noch sensationsmediales Hintergrundrauschen.
Was mich aber emotional dann doch erreicht hat: Es gab in Holland irre viele Quallen im Wasser und am Strand. Eine regelrechte Quallen-Plage. Es war echt aufwändig unser nicht besonders großes Strandfußballfeld frei von Quallen zu räumen. Und es wird immer mehr Quallen geben, denn die mögen nämlich wärmeres Wasser. Das stört mich jetzt wirklich, da muss man doch was tun! Vielleicht taugen Quallen als Feindbild, auf das wir uns alle einigen können, eine Art Anti-Panda-Bär! Nieder mit den Medusen! |
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Ich war übrigens nicht allein dort, sondern mit Freunden, die in verschiedenen Städten wohnen. Angesichts von Weltlage, den letzten Wahlen und was jeweils vor Ort los ist, gab es einiges zu diskutieren und mir ist aufgefallen: Meine Heimatstadt wird offenbar erstaunlich gut regiert und verwaltet. Klar, aus Binnensicht sehe ich Leerstand in der Stadtteil-Einkaufsstraße, den halb-gebauten Elbtower, absurde Mieten, den Skandal um die Warburgbank, einen Hafen- und Medienstandort im Sinkflug und ein zurückhaltendes Engagement bei der Energiewende. Aber von außen betrachtet gibt es einen hervorragenden ÖPNV, mit dem neuen Schuljahr für alle Schulkinder das kostenlose Deutschlandticket, gute und verfügbare Kitas und Schulen, eine sich bessernde Radinfrastruktur, bei der „mit dem Rad zur Arbeit“ zum Mainstream wird, wenigstens im Sommer. Und dann fällt mir wieder ein, dass wir hier sehr erfolgreich Parkraum bewirtschaften, unser re-kommunalisierter Netzbetrieb große Gewinne schreibt und massiv investiert, die Stadt trotzdem Schulden abbaut und in den Länderfinanzausgleich einzahlt, eine große Anzahl Superstar-Firmen der neuen Energiewirtschaft (1komma5, Enerparc, LichtBlick …) hier gegründet worden sind und wir schon bald endlich wieder erste Liga spielen. Das Gemeinwesen zeigt Problemlösungskompetenz und gibt Bürgern und Unternehmen Gestaltungsspielraum. Im Ergebnis haben bei den Bezirkswahlen im Juni die bewährten Parteien stabile Mehrheiten gewonnen. Und das hat ganz viel damit zu tun, dass Verwaltung und Regierung ihren Job machen.
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Grafik: NDR Data / Quelle: Statistikamt Nord Aber keine Sorge. Wir haben nicht nur diskutiert, sondern die meiste Zeit gebadet, gespielt, Rad gefahren, Dünnsinn gelabert und Fußball geguckt. Kurz: Das verlängerte Wochenende in Holland hat auch seinen Job gemacht, ich hoffe wir machen das zusammen noch ganz viele weitere Jahre. Hoffentlich habt ihr auch schöne Dinge im Sommer vor und kommt erholt, inspiriert und voller Tatendrang zurück. Was ist sonst noch los? |
Projekt der Woche: ProjectTogether Wir haben 10.000 Tage, um den Unterschied zu machen. Denn das ist ungefähr unsere Lebensarbeitszeit. Die Organisation ProjectTogether hat sich mit dem Projekt „10.000 Tage“ vorgenommen, Menschen für die Energiewende zu begeistern, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Das finden wir gut und nützlich! https://omr.com/de/jobs-hr/blog/project-together-klima-jobs-10000-tage-allianzen-bilden-energiewende
Kommune der Woche: Hamburg Das es Hamburg wird, habt ihr euch sicher schon gedacht. Anlass ist, dass die Energiewerke knapp 90 Millionen Gewinn gemacht haben und in den kommenden Jahren weiter in die Wärmewende investieren werden, insgesamt fast 3 Milliarden. Ausgangspunkt dieser Entwicklung ist übrigens ein Volksentscheid im Jahr 2013, der gegen großen Widerstand die Rekommunalisierung der Energienetze eingefordert hat. Inzwischen ist es breiter Konsens, dass das eine sehr gute Idee war. https://www.erneuerbare-energien-hamburg.de/de/news/details/4998.html Familienmitglied der Woche: Fratello Sole Klar, alles Gute kommt von oben. Das weiß quo Funktion der Vertreter Gottes auf Erden. Deswegen setzt der Vatikan auf Sonnenenergie vom gelben Bruder am Firmament. Caro Fratello Sole: Better late than sorry. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/vatikan-sonnenenergie-100.html |
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Studie der Woche: Gleichwertigkeitsbericht Zahlen, Daten, Fakten und vor allem das Empfinden der Bevölkerung vor Ort in den 400 Landkreisen und kreisfreien Städten in vielen Infografiken gibt es seit einer Woche frei verfügbar. Das hier ist eine wichtige Quelle, nahezu Pflichtlektüre für Kommunen und Stadtwerke zur Frage, wo stehen wir, wie es sich anfühlt und wo wir hinwollen. https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2024/07/gleichwertigkeit.html Status der Woche: 6 Monate Strom Die Zeit vergeht wie im Flug, die Hälfte des Jahres ist schon wieder rum. Was haben wir eigentlich gemacht? Die Antwort: Eine ganze Menge Strom und davon sehr viel Erneuerbar und erheblich günstiger als im Vorjahr. Die Energy Charts fassen die Fakten zusammen, hier in der Aufarbeitung durch das PV-Magazine. https://www.pv-magazine.de/2024/07/03/energy-charts-erneuerbare-haben-65-prozent-anteil-an-der-oeffentlichen-nettostromerzeugung-im-ersten-halbjahr/ Studie der Woche: e-Mobilität und Stadtwerke Die E-Mobilität kommt, das ist klar. Die Wertschöpfungskette ist aber nicht ausdefiniert und auf Seiten der Energieversorger ist die Kernaufgabe, die Wirtschaftlichkeit in den Griff zu bekommen. Die Studie von Bearing Point dafür gibt’s für lau. https://www.bearingpoint.com/de-de/publikationen-and-events/publikationen/stadtwerke-studie-2024-die-zukunft-der-energieversorger-auf-dem-e-mobilitaetsmarkt/ Falsches Versprechen der Woche: Sonne verdunkeln Mit Sicherheit werden die Herausforderungen des Klimawandels in den kommenden Jahrzehnten dramatisch wachsen. Deswegen wird früher oder später über eine einfache, technische Lösung debattiert werden: Lasst uns doch einfach die Sonne verdunkeln. Besser also schon mal in das Thema einlesen! https://www.zeit.de/2024/28/geoengineering-klimawandel-sonne-abdunkeln-start-up?freebie=6745f7d9 |
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So, ich schüttele den Sand aus der Hose und mache weiter! |
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Bis ganz bald! Euer Eike Eike kann eigentlich fast alles, aber leider nur ein bisschen. Deswegen freut er sich immens, mit vielen anderen tollen Menschen zusammen coole Dinge auf den Weg zu bringen. #ohneeuchistdoof
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