Momo und die grauen Herren
Liebe S!Dizens,
es ist Mittwoch. Ich bin gerade auf dem Weg nach Essen, um die eWorld zu besuchen. Und mein Verhältnis zur eWorld ist ambivalent.
Auf der einen Seite ist die deutsche Energiewirtschaft an einem Ort versammelt. Das ist ein großer Unterschied zu den vielen Technik-orientierten Fachmessen wie Intersolar oder Wind Energy. Hier sind alle Akteure am Start, die man für die Energiewende braucht.
Auf der anderen Seite werde ich jedes Jahr an „Momo“ erinnert, konkret an die grauen Herren. Mit dem Unterschied, dass die Anzüge inzwischen alle blau geworden sind.
Rückblickend erinnere ich mich an viele Gespräche, in dem mir einer dieser Herren, oft ein Veteran der Energiewirtschaft, mit heißerer Stimme die Nachteile von erneuerbaren Zappelstrom, der Defizite von Speichern und von den unschlagbaren Vorzügen von Atomkraft, Gas oder Wasserstoff in der Mobilität erklärt hat. Und natürlich auch, dass so ernsthafte Dinge wie „echte Energieversorgung“ nur von großen, sehr erfahrenen und hochprofessionellen Konzernen geleistet werden könnte.
Dem Ökonom Peter Drucker wird ein Zitat zugeschrieben: „Es gibt nichts Sinnloseres, als etwas mit großer Effizienz zu tun, das man gar nicht tun sollte.“ Oder aber so lange wie möglich an dem Festhalten, was man kennt und einmal als wahr abgeheftet hat.
Und trotzdem fahre ich nach Essen. Denn der Anteil und der Einfluss der Menschen und Unternehmen, die ernsthaft an einer neuen Energiewelt arbeiten, ist über die Jahre stetig gestiegen. Viele Start-ups sind nicht nur in der Hoffnung gekommen, von einem großen alten Energiekonzern gekauft zu werden. Sondern sie treten an, um die „echte Energieversorgung“ an sich zu reißen. Und auch ein paar der alten Konzerne sind vorangekommen im Verjüngungsprozess. Mein Eindruck: Es entwickelt sich von einem Klassentreffen der wenigen Motivierten zu einer inzwischen ganz gut motivierten Branche.
Mein praktischer eWorld Trick ist übrigens auf Leute zu achten, die auf den Dresscode pfeifen. Die sind nicht nur leicht zu finden, sondern es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit interessante Gespräche zu führen. Da die Kultur im Wandel ist, glaube ich: Der Trick funktioniert nicht mehr lange.
Wenn ihr aber sicher gehen wollt, dass alle Gäste einer Veranstaltung tatkräftig und voller Hoffnung sind und an der guten Zukunft arbeiten: Ab sofort gibt es Early Bird Tickets für den S!D25 im kommenden Januar. Es ist die berühmte Katze im Sack, dafür kann ich euch versichern:
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