Übernahme I
Die deutsche Wärmepumpen-Hoffnung Viessmann wurde übernommen und zwar für 12 Mrd. EUR vom amerikanischen Kältespezialisten Carrier Global. Lichtblick aka Eneco aka Mitsubishi übernahm die Woche zuvor das Ohne-Hände-Keine-Wende-Startup aus Köln. Von 1KOMMA5 (mit Porsche im Rücken) und Thermondo (auch mehrheitlich in kanadischen Händen) gar nicht zu reden. Beim Wärmepumpen-Markt zieht sich was zusammen. Kommunale Energie- und Handwerkerschaft aufgepasst beim Ausstieg aus der Gasversorgung. Und nicht nur da, denn auch auf den gelben Panelsesseln der letzten Handelsblatt Jahrestagung Stadtwerke wurde das Stadtwerke-Geschäftsmodell von der Branche selbst beerdigt. Fünfzehn Jahre hätte man noch, um wenigstens 50 % des heutigen Geschäfts umzustellen auf ein „Hochvolatiles dezentrales Energiesystem mit Erzeugungskosten von nahezu Null Grenzkosten.“ Da muss ich wohl doch nochmal den Nullgrenzkosten-Schmöker von Jeremy Rifkin aus 2014 aus dem Regal holen.
Übernahme II
Konservative müssen übernehmen – und zwar die Umsetzungsverantwortung für die ökologische Transformation. Ohne sie geht es nämlich nicht, schrieb Thomas Biebricher vor kurzem in der ZEIT. Von ihnen, von den Bewahrern in unserer Gesellschaft hänge es ab, ob das Neue als Gefahr oder Chance wahrgenommen werde (vor allem bei uns in Deutschland, wo die konservative Mitte wohl eine extreme Wertschätzung erfahre). Dies hat auch meinen aktuellen Podcastgast Felix Rodenjohann von der Klimaschutzberatung ansvar2030 Mitte 2021 dazu bewogen, innerhalb der CDU die Klimaunion zu gründen – für eine 1,5°-Politik aus der Mitte der Union. Gerne mal reinhören, was Felix noch zur notwendigen Vereinigung unserer Gesellschaft zu erzählen hat.
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